Wenn die Red Bulls am 1. September in Skellefteå in die Regular Season der Champions Hockey League starten, bekommen sie es nicht nur mit einer Auswahl der 24 besten europäischen Clubs zu tun, sondern müssen sich auch auf drei neue Spielregeln einstellen, die vorerst nur in der europäischen Königsklasse angewendet werden. Diese betreffen das Über- und Unterzahlspiel und sollen das Spiel noch spannender und intensiver gestalten.
Die neuen CHL-Regeln
Änderung 1 | Kleine Strafen werden genauso behandelt wie große. Sprich: Eine Mannschaft, die eine kleine Strafe verursacht hat, bleibt in Unterzahl, auch wenn die gegnerische Mannschaft ein Tor erzielt. Die Strafe geht in jedem Fall über die gesamte zeitliche Distanz.
Änderung 2 | Angezeigte Strafen werden immer vollstreckt und auch dann verbüßt, wenn das Team in numerischer Überlegenheit ein Tor erzielt.
Änderung 3 | Ein Tor in Unterzahl löscht eine laufende kleine Strafe. Wenn einem Team ein Shorthander (Tor in Unterzahl) gelingt, wird dies mit der Aufhebung der restlichen Strafzeit für den Spieler mit der kürzesten Restzeit auf der Strafbank belohnt.
Was heißt das nun für die Spieler? Wir haben einen Stürmer und einen Verteidiger gefragt, was sie von den neuen Regeln halten.
Lukas Schreier, Verteidiger
„Dass Strafen meistens spielentscheidend sind, ist ja nicht neu. Mit den neuen verschärften Regeln, die sich allesamt um die Strafregelungen drehen, wird es in der CHL noch spannender und man muss noch mehr aufpassen, möglichst keine Strafen zu nehmen. Es wird defensiv also intensiver, da man fast immer zwei Minuten zu viert spielt, denn Shorthander sind ja doch die Ausnahme. Andersherum hat man im Powerplay noch mehr Vorteile und kann mehr als ein Tor schießen. Ich rechne damit, dass im Powerplay noch intensiver vorgegangen wird. Das Spiel wird damit insgesamt offensiver und es könnten mehr Chancen kreiert werden. Ich finde es cool, aber man muss noch disziplinierter spielen.“
Ali Wukovits, Stürmer
„Interessant und attraktiv, es werden sicher mehr Tore fallen. Je nachdem, wie gut die Special Teams aufgestellt sind, wird es für manche Teams schwerer und für andere besser. Gegen starke Gegner wird es somit noch schwerer, denn tendenziell nimmt man gegen gute Gegner mehr Strafen. Für die Fans wird es sicher attraktiver, weil es mehr Zeit im Powerplay und damit noch mehr Toraktionen geben wird. Mir gefällt das sehr gut, Powerplay spielen macht viel Spaß und man hat mehr Möglichkeiten, Tore zu schießen.“
Wie das in der Praxis aussieht, kann man sich schon am kommenden Sonntag, 20. August, beim Testspiel der Red Bulls in Kitzbühel gegen die Adler Mannheim anschauen, denn dort wird erstmals nach dem neuen CHL-Reglement gespielt.
Zum Pre-Season-Spielplan